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Ein in vielerlei Hinsicht großartiges Projekt: Mehrere Museen schließen sich zusammen, um zeitgenössische Malerei aus Deutschland in ihrer ganzen Bandbreite zu präsentieren. Im Vorfeld haben die Kuratoren hunderte Atelierbesuche durchgeführt, um die beste künstlerische Qualität aufzuspüren und eine fundierte Auswahl zu treffen. Zeitgleich in drei Städten zeigt die Leistungsschau über 400 Arbeiten von 53 Künstlerinnen und Künstlern; viele von ihnen haben ihr vierzigstes Lebensjahr noch nicht überschritten. Die Farbe einiger Gemälde trocknet erst wenige Tage vor der offiziellen Eröffnung. So etwas hat es in Deutschland schon lange nicht gegeben.
Um den Aspekt der Aktualität zu betonen, lautet der Ausstellungstitel „Jetzt!“. Die Museumsdirektoren schicken jeweils mehrere bekannte Agenturen ins Rennen, um im Rahmen eines vergüteten Wettbewerbs nach der besten Kommunikationsidee zu suchen. Die besondere Herausforderung dabei: Es darf kein spezifisches Gemälde dargestellt werden, denn kein Künstler, keine Künstlerin soll sich mit seiner Arbeit gegenüber den anderen Beteiligten hervorheben. Auf Malerei hinzuweisen, ohne Malerei zu zeigen – wie soll das gehen?
Unser kreatives Team bewältigt die Aufgabenstellung durch einen typografischen Ansatz – und entscheidet damit den Agenturwettbewerb für sich. Wir inszenieren den Ausstellungstitel selbst zum Helden. Durch den eigenwilligen Duktus verwandeln sich Schrift- zu Bildzeichen, die Aufmerksamkeit, Fernwirkung und Merkfähigkeit garantieren. Die schwungvoll aufgetragenen Einzelbuchstaben des Wortes „Jetzt!“ transportieren unmissverständlich Malkunst und Momentaufnahme. Zusätzliche Eigenständigkeit erhält das visuelle Konzept durch eine modernes, ungesehenes Farbklima.
Für die Bewerbung der Ausstellung entwickeln wir zahlreiche Kommunikationsmittel – vom Save-the-Date-Folder über Plakate, Anzeigen, Stoffbeutel, Pressemappe und Website bis zum Ausstellungskatalog in zwei Sprachversionen. Alle Medien sind so angelegt, dass sie von den verschiedenen Häusern – Kunsthalle Bonn, Kunstsammlungen Chemnitz, Museum Wiesbaden und Deichtorhallen Hamburg – genutzt werden können. Das Projekt fasziniert nicht nur die Museumsbesucherinnen und -besucher, sondern auch unser Team – der ungeahnte Querschnitt durch die junge, in Deutschland entstandene Malerei ist sehr inspirierend.
Unsere Designlösung wurde mit einem „Award of Excellence“ beim 10th Typographic Annual Competition des US-Designmagazins Communication Arts ausgezeichnet.